Wo im Winter Azaleen und Kamelien blühen, erwartet den Wilhelma-Besucher derzeit ein Querschnitt durch die Lebensräume Australiens. Beginnend bei den üppigen, tropischen und subtropischen Regenwäldern des Nordens, über die trocken-heißen Eukalyptuswälder Zentralaustraliens und die in Australien weit verbreiteten Heidelandschaften, bis hin zu den Sanddünen der Südküsten gibt es in jedem Winkel etwas zu entdecken. Normalerweise gedeihen die australischen Kostbarkeiten im Verborgenen hinter den Kulissen der Wilhelma. Ungefähr 250 verschiedene Pflanzenarten umfasst die Sammlung, von denen nun über 100 ihren Weg in Ausstellung gefunden haben. Kunstvoll sind die Lebensräume, dieser Pflanzen nachgebildet und geben den Anschein, man befände sich tatsächlich Down Under. Unterbrochen werden die Lebensraumnachbildungen von Wandmalereien, die an die traditionelle Kunst der australischen Ureinwohner erinnern. Hier schlängelt sich eine Schlange über die rote Wand, dort hüpft ein Känguru neben den Besuchern. Natürlich haben die Wandmalereien in der Wilhelma nicht den Anspruch, die Vielschichtigkeit der traditionellen Kunst der Aborigines darzustellen. Sie gehört zu den ältesten Kunstformen der Welt und steckt voller mystischer Symbolik, die sich nur den australischen Ureinwohnern erschließt. Unter den Pflanzen begegnen dem aufmerksamen Besucher in der Ausstellung alte Bekannte. So sind die gelben, orangefarbenen, rosaroten und weißen Strohblumen, die unter den Eukalyptusbäumen ihre Köpfe gen Himmel recken, jedem aus Trockensträußen bekannt. Die wenigsten hingegen werden die einzige für den Weltmarkt bedeutende Nahrungspflanze aus Australien dem Aussehen nach kennen. Die Macadamia Nuss, die „Königin der Nüsse“, versteckt sich im Dickicht des tropischen Regenwaldes am Anfang der Ausstellung. Sie lässt sich relativ schwer kultivieren und ernten, was sie zu einer kostspieligen Delikatesse macht. Das Hauptziel der Ausstellung ist es, den Wilhelma-Besucher wie auf Traumpfaden durch die einzigartige Pflanzenwelt Australiens zu führen und dabei den Anschein zu erwecken, man sei tatsächlich im Outback und nicht in Cannstatt. Einer ersten Bewährungsprobe wurde die Ausstellung übrigens schon am vergangenen Wochenende unterzogen, als eine australische Reisegruppe die Wilhelma besuchte. Deren Fazit: Ganz wie daheim!
(Presse Wilhelma, Foto: Jasmin, Kerstin und Magdalena sind begeistert von der Reise ins australische Outback, (c) Wilhelma)